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Verborgene Potentiale entdecken

Beitrag zu einer neuartigen Analysemethode für digitale Plattform-Netzwerke erhält Claudio Ciborra Award
03/07/2025
Das intelligente Sprachsystem Alexa spielt nicht nur Musik ab, sondern tätigt auch Bestellungen aus dem Supermarkt oder trägt To-dos in Listen ein. Es arbeitet mit vielen unterschiedlichen Plattformen zusammen. Die Professoren Rainer Schmidt von der Hochschule München, Rainer Alt von der Universität Leipzig sowie Alfred Zimmermann von der Universität Reutlingen entwickelten eine Methode, um Beziehungen und verborgene Potenziale solcher digitalen Plattform-Netzwerke besser erkennen zu können. Traditionelle Analysemethoden stoßen oft an ihre Grenzen, wenn es darum geht, wie verschiedene Plattformen und ihre Komponenten miteinander interagieren.
Neuartiger Ansatz, um neue Wertmöglichkeiten zu erkennen
Die neue Studie nutzt sogenannte „Graph Neural Networks” (GNNs), eine Art von künstlicher Intelligenz. Diese Technologie stellt Plattformen und deren Bausteine als Punkte und die Verbindungen zwischen ihnen als Linien dar. Dadurch lassen sich sowohl direkte als auch komplexere, indirekte Beziehungen erkennen. Das Forschungsteam hat die Methode erfolgreich am Beispiel des Alexa Skills Ökosystems getestet, das die Erweiterungen dieses sprachgesteuerten Assistenten umfasst. Sie konnten zeigen, dass das GNN-Modell besonders gut darin ist, verschiedene Leistungskennzahlen zu unterscheiden.
Zudem bietet es Einblicke darin, welche Kombinationen von Plattformen und Erweiterungen künftig besonders wertvoll sein könnten. Diese Erkenntnisse ermöglichen es Unternehmen, strategische Entscheidungen zu treffen: Sie können ihre Angebote optimal auf verschiedenen Plattformen positionieren, Bündelungsstrategien entwickeln und das volle Potenzial vernetzter Plattform-Ökosysteme ausschöpfen.
Der Beitrag „Predicting complementarities in multi-platform ecosystems: A graph neural network approach” von Rainer Schmidt, Rainer Alt und Alfred Zimmermann erhielt den renommierten Claudio Ciborra Award der „European Conference on Information Systems“ (ECIS) 2025 in Amman. Er zeichnet die beste innovative Arbeit der ECIS-Konferenzen aus. Das Papier setzte sich gegen über 700 Beiträge durch.
Christiane Taddigs-Hirsch